Rumpenheimer Schloss und Schlosspark

1674 erhielt Johann Georg Seifert von Edelsheim aufgrund großer Verdienste um die finanzielle Lage der Grafschaft Hanau, das Gut und Dorf Rumpenheim. Schon vier Jahre später, im Jahre 1678, begann er das Herrenhaus zu errichten, das zum späteren Mittelbau des Schlosses wurde. Im Jahre 1736 verkaufte die Familie von Edelsheim ihr Lehen dann für 140.000 Gulden an Prinz Karl von Hessen-Kassel, der das Herrenhaus 1771 zu einem fürstlichen Landsitz erweiterte. Unter seinem Bruder Friedrich wurde das Schloss in den Jahren 1787-1788 zu der dreiflügeligen Anlage, die heute noch existent ist.

Der angrenzende Schlosspark wurde unter Prinz Friedrich Seifert von Edelsheim von Baurat Franke als englischer Landschaftsgarten angelegt. Der Prinz ließ im ältesten Teil des Parks, einen Garten mit Sämereien und einer Baumschule anlegen. Der neueste Teil des Parks entstand um 1858. Der vorhandene Park wurde damals um ein Vielfaches erweitert und neue Gebäude, wie der türkische Pavillon, entstanden. Die Schönheit des Schlossparks veranlasste Christian Cay Ludwig Hirschfeld ihn in seinem fünfbändigen Werk „Theorie der Gartenkunst“ (1779-1785) lobend zu erwähnen

„Der kleine Garten hat eine freye Pflanzung von einheimischen und ausländischen Bäumen, worunter sich besonders treffliche Katalpen (Trompetenbäume) befinden, die alle Jahre blühen und reifen Saamen bringen, der glücklich aufgeht, ein Beweis von der Milde dieses Himmelsstrichs. …“

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Schloss mitsamt dem Schlosspark zum Treffpunkt des europäischen Hochadels. Denn Prinz Friedrich hatte in einem Testament verfügt, dass der Park von allen Kindern genutzt werden sollte. So genossen unter anderem Queen Mary, König Georg I von Griechenland und der russische Zwar Alexander III die Schönheit des Rumpenheimer Schlossparks.

Doch der Schlosspark ist nicht nur reich an Flora und Fauna, sondern auch an außergewöhnlichen Bauwerken. So ist zum Beispiel die evangelische Schlosskirche, die 1756 erbaut und 1761 eingeweiht wurde, nachdem der Vorgängerbau, eine mittelalterliche Kirche im 30-jährigen Krieg geplündert und in Brand gesteckt wurde, immer einen Besuch wert.

Direkt gegenüber befindet sich das Mausoleum, in dem sich die sterblichen Überreste von insgesamt 17 Mitgliedern der landgräflichen Familie befanden. 1964 wurde das Mausoleum geräumt. Die adeligen Überreste befinden sich nun an der Südseite der Kirche.

Von Tamara Vollmer

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